Mein Hobby - Elektronik

„Obwohl ich aus einer rein kaufmännischen Familie entstamme, habe ich mich schon früh in meinem Leben für die Technik – speziell die Elektrotechnik – entschieden. Hier stelle ich mein Hobby vor.“

Von ersten Basteleien bis hin zu komplexen Steuerungen

Eine kurze Geschichte darüber, wie ich zu diesem interessanten Hobby gekommen bin, obwohl die familiären Voraussetzungen dafür nicht vorhanden waren.

Mit etwa 10 Jahren begann ich, mich für Elektronik als Hobby zu interessieren. Angefangen hatte die Begeisterung für Technik schon sehr viel früher mit dem Fischertechnik System, das wir als Weihnachtsgeschenk bekamen. In dem Jahr kam dann der Baukasten „Elektronik“ und später auch der Kasten „Digitaltechnik“ hinzu. Jetzt konnten die vorher schon vorhandenen Motoren auch noch gesteuert werden. Die einzelnen Modelle baute ich nach, und wenn sich der Motor drehte oder Lämpchen leuchteten, war die Welt in Ordnung. Das Bild zeigt diese Kästen:

Geraume Zeit später wurden diese ersten Experimentier-Möglichkeiten zu klein, und ich begann, mit Lötkolben und elektronischen Bauteilen auf Universalplatinen zu hantieren. Ausserdem gab es in der örtlichen Bibliothek Elektronik-Bücher und Magazine, so dass dem wissbegierigen kleinen Jungen eine völlig neue Welt offenstand. Zunächst baute ich elektronische Schaltungen nach, später dann fing ich an, diese selber zu entwickeln. Auch nahm ich an Elektronik-Kursen teil, die mein Onkel für Interessierte an der Berufsschule Werne abhielt.

In diesem Rahmen habe ich später (ca. 1990) ein Experimentiersystem für analoge und digitale IC-Schaltungen mit Anbindung an PC-Schnittstellen entwickelt. Damit war es möglich, praktisch alle Schaltungen der auf der 74xxx-Serie beruhenden Digitaltechnik aufzubauen und für eigene Applikationen zu testen. Vorgefertigte Elemente für Taster-Input, LED-, Relais- oder 7-Segment-Anzeigen-Output rundeten das System ab und machten seine Anwendung universell. Ich habe es SEM I (semiprofessioneller computerunterstützter Experimentier- und Messplatz) getauft. Das Bild zeigt dieses System, das mir in jüngster Zeit wieder gute Dienste geleistet hat, obwohl insbesondere die PC Anbindung, sowohl analog als auch digital, auf aktuelle Bussysteme angepasst werden müsste. Folgendes Bild zeigt das SEM I:

Mitte der 80er Jahre war für mich der nächste logische Schritt die Kombination aus Hardware und Software, denn dies wurde damals mit dem Commodore VC20 / C64 technisch auch für den Hobby-Elektroniker möglich. Und von da an lag mein Fokus ausschliesslich auf Digitaltechnik, Interface- und Steuerungsschaltungen, und so baute ich fortan Computersteuerungen und Schaltpulte.

Aus heutiger Sicht „historisch“ war die 1987 realisierte komplette Stereo-Anlagen-Steuerung mit dem Commodore VC20, dessen Userbus die Interaktion mit externen Relais und Motoren relativ einfach ermöglichte. Und für die Inputs habe ich selbstgebaute Tastaturen parallel zur integrierten Rechnertastatur  des VC20 geschaltet. Zusammen mit dem ebenso selbstgebauten Vertärker konnten die wichtigsten Elemente wie Lautstärke (per Motor), Kanalwahl, ON-OFF fernbedient werden. Auch Tape, Tuner, Video und Phono (na klar, der Plattenspieler!) konnten ein- und ausgeschaltet werden. Für weitere Fernbedienungsfunktionen habe ich kurzerhand die Geräte geöffnet und die integrierten Taster per Kabel nach aussen geführt. Mithilfe eines Analog-Digitalwandlers im VC20 konnte auch der Tuner automatisch den nächsten Sender auffinden. Die hier beschriebenen, heute selbstverständlichen Fernbedienungselemente per Infrarotsteuerung gab es damals längst nicht in allen Hifi Bausteinen (die für Studenten auch noch erschwinglich waren). Natürlich konnte die Software (Basic) einige Prozesse automatisieren und zusammenhängende Befehlsketten ausführen. Von der ganzen Anlage sind leider nur noch die im nebenstehenden Bild gezeigte Tastatur, die sich damals zusammen mit dem benötigte Fernsehgerät (schwarz-weiss!!!) auf dem Schreibtisch befand, sowie der selbstgebaute Verstärker übrig geblieben. Das folgende Bild zeigt dieses auch  klanglich nicht so schlechte Gerät:

Das Elektronik Wissen und die bastlerischen Fähigkeiten konnte ich dann in 1990 / 1991 nochmals weiterentwickeln als Werkstudent in der Abteilung Elektronische Entwicklungen der BMW AG, München. Hier durfte ich mit unter anderem mit einem Motorola HC 8050 Microprozessor IC beschäftigen, mit diesem zentralen Bauteil eine Steuerung für eine Versuchsanordnung für verfahrbare Sitze entwickeln und die Steuerungs-Software in Assembler programmieren. Auch von diesem Gerät gibt es Bilder:

In den Jahren ab 1993 wurde es dann ruhiger um dieses interessante Hobby. Vielleicht auch deshalb, weil es mir nicht gelang, mit Abschluss meines Studiums zum Dipl.-Ing. Elektrotechnik als Entwicklungsingenieur zu beginnen. Die damals in Deutschland grassierende Rezession hat dies wirksam verhindert. Bis zu dem Zeitpunkt in 2005, als wir schliesslich in der Schweiz sesshaft wurden und ein Haus gekauft hatten, musste die Elektronik ruhen.

Nach dieser langen Zeit der „Untätigkeit“ (oder dem Aufbau meiner Berufskarriere und der damit verbundenen Zeitknappheit) habe ich mich dann im Jahr 2005 entschlossen, das Hobby zu reaktivieren und ein neues Steuerungsprojekt zu beginnen, dass die zum damaligen Stand aktuellen Technologien und Möglichkeiten nutzt. Während das Ziel sofort klar war – eine Steuerung für mein Home Office und Home Cinema, mit Schaltpult, elektronischer Hardware und Software – musste ich erst einmal altes Wissen reaktivieren und neue Methoden lernen. Im Laufe der Zeit hat sich doch vieles getan. Dabei herausgekommen ist das auf den folgenden Seiten beschriebene Steuerungssystem mit dem Potenzial einer kompletten Haussteuerung.

Der Bau von Schalttafeln vereinigt gleich mehrere Disziplinen: Elektronik-Hardware, Steuerungs-Software, Holz- und Metallbearbeitung, Mechanik und Design. Der Profi wie auch der Hobby-Elektroniker sind richtig gefordert. Neben der Herausforderung beim Bau eines Schaltpults ist es das Ergebnis. Wenn es gut gelungen ist, sichert es dem „Bauherrn“ viele anerkennende Blicke – sogar von Personen, die die Technik dahinter nicht verstehen. Und natürlich bringt das Resultat des Baus noch Vorteile durch Vereinfachung von Abläufen, Schaltvorgängen, Überwachungen etc.

Das ist vermutlich der Grund, warum ich mich seit so langer Zeit mit dem Bau von Schaltpulten tafeln befasse. Im Laufe der Zeit sind dabei so viele Schaltpulte entstanden, die leider fast alle nicht (mehr) dokumentiert sind. Doch von einem Gerät aus dem Jahr 2006 habe ich noch Fotos im Archiv gefunden und so sah es aus:

Dies war der Vorläufer des jüngsten und vom Aufwand her umfangreichsten Projektes, das ich in 2009 begonnen habe und an dem ich bis heute (Stand 2021) immer wieder arbeite, um es weiterzuentwickeln.

Ich habe mich entschlossen, dieses Projekt auf den folgenden Webseiten zu veröffentlichen. Zum einen für die eigene Dokumentation, zum anderen gebe ich auch gerne an andere Praktiker meine Erkenntnisse und Tipps weiter. Hoffentlich wirst Du hier fündig. In dem Fall schick mir doch bitte ein Feedback.

Das nachstehende Bild zeigt das Schaltpult. Es enthält, wie später hier gezeigt, nur die Taster und den Monitor (im Grunde befindet sich nichts unter der Fassade). Die gesamte Steuerung wie auch weitere Zusatzgeräte sind komplett räumlich davon getrennt. Den Grund dafür erfährst du ebenso auf den folgenden Seiten.

Und nun lade ich dich ein, auf den folgenden Webseiten über den Bau des Schaltpults, über die gesamte Hardware und das Steuerungsprogramm zu lesen. Du kannst navigieren anhand des  sich auf jeder Seite oben befindlichen Inhaltsverzeichnisses. Mit dem nachstehenden Button gelangst du zur chronologisch nächsten Seite: