Prototyp eines Schaltpult-Segments

Jetzt wird es handwerklich …

Im vorherigen Kapitel wurde die Sägeschablone entwickelt, mit der die Seitenwände des Gehäuses angefertigt werden sollen. Nun ist es an der Zeit, praktisch zu werden. Um das grundsätzliche Aussehen der Schalttafel in Verbindung mit seiner Nutzbarkeit effektiv prüfen zu können, soll eines der Segmente, die einen Funktionselemente-Block tragen, jetzt gebaut werden. Dieses Segment soll eine Weile für Tests zur Verfügung stehen, um diese Erkenntnisse zu gewinnen:

  • Ist das Segment in jeder Hinsicht gross genug?
  • Hat man einen guten Blick auf alle Funktionselemente?
  • Kommt man gut an die Funktionselemente dran?
  • Wird das fertige Gerät an seinen vorgesehenen Platz passen?

Das grundsätzlich Vorgehen zur Erstellung des Prototypen ist das gleiche wie nachher die Serienfertigung. Dies wird im Kapitel Rohbau ausführlich beschrieben, daher hier nur der grundsätzliche Ablauf:

  • Die im vorherigen Kapitel erstellte 1:1 Sägeschablone wird ausgedruckt und ausgeschnitten.
  • Die ausgeschnittene Sägeschablone überträgt man 2 mal auf ein geeignetes Stück Holz. Geeignet für die Gehäuse-Seiten sind z.B. Sperrholz, Spanplatte oder MDF. Die Mindestdicke sollte 8-10mm nicht unterschreiten.
  • Ausschneiden der beiden Seitenwände mit einem geeigneten Werkzeug. Dies ist entweder eine Stichsäge, eine Dekupiersäge oder – für Sperrholz – auch eine manuelle Säge.
  • manuelle Nachbearbeitung des Zuschnitts mit Feile und / oder Schleifpapier bis beide Seiten absolut gleich sind.
  • Zuschneiden der Holzleisten, die die Seitenwände zusammenhalten.
  • Endmontage

Neben dem Zusammenbau des Gehäuses muss jetzt mindestens eine Funktionselemente-Einheit realisiert werden, dazu später mehr. Ausserdem braucht es jetzt auch die Frontplatte, die wie später beschrieben wird, auf eine spezielle Art hergestellt wird. Auf alle Details wird hier nicht weiter eingegangen.

Im folgende Bild ist der vollständig zusammengebaute und funktionstüchtige Prototyp gezeigt:

Man erkennt auch die Verkabelung und die Steuerung, die ebenso später beschrieben werden.


Steht der Prototyp erst einmal, können die vorbeschriebenen Erkenntnisse – und noch viele mehr – gezogen werden. Alle Erkenntnisse werden dabei festgehalten und in die Planungen (Entwurfsphase) zurückgeführt. Dabei ergibt sich oft eine deutliche Veränderung des bisherigen Gehäuselayouts. Ob eine starke Veränderung nochmals zu einem neuen Prototyp führen sollte, ist oft eine Fallentscheidung.