Entwurf des Schaltpults

Am Anfang stehen Recherche und Planung …

Wie soll die neue Schalttafel grundsätzlich aussehen? Welche Form ist für das Gehäuse die richtige? Soll das Schaltpult frei stehen oder wird die Frontplatte „irgendwo“ eingebaut?

Von seinem neuen Objekt hat man meistens eine ziemlich klare Vorstellung. Doch selbst wenn man genau weiss, was man bauen will, sollte eine Internet-Recherche am Anfang aller Aktivitäten stehen. Was für Möglichkeiten gibt es (noch)? Wie haben eventuell andere ihr Projekt realisiert? Gibt es für mein Objekt bereits Realisierungen, die ich mir näher anschauen kann?

Je klarer das Bild vom angestrebten Ziel ist, desto einfacher ist der Weg dahin. Hat man die Gehäuseform seiner Wahl gefunden, kann man bereits den Arbeitsaufwand schätzen und auch mögliche bastlerischen Schwierigkeiten entdecken, die man mit dem eigenen Maschinenpark gar nicht lösen kann. Oder man entdeckt noch andere Möglichkeiten im Internet, an die man bisher gar nicht gedacht hatte.

Am Ende dieses Recherche-Prozesses steht die ideale Gehäuseform. Mittels eines Grafik-Programms zeichnet man sich jetzt sein Schaltpult in massstäblicher Grösse. Aus dem so entstandenen Rechnermodell der Schalttafel leitet man später alle relevanten Dimensionen ab und kann so Sägevorlagen im Massstab 1:1 erstellen.

Doch soweit ist es noch nicht …

Bevor man mit den Bemassungen der Entwurfszeichnung beginnen kann, muss man sich erst einmal darüber klar werden, was genau man eigentlich steuern will, und welche Funktionselemente gebraucht werden.

Für die zu steuernden Elemente habe ich mir jeweils eine umfangreiche Liste erstellt, die die einzelnen Geräte wie Lampen, Computer, Monitor, Drucker, Netzwerkgeräte etc. ebenso enthält wie weitere Details zu den Schalt-Kanälen, z.B. welcher Kanal welche Einzelgeräte oder Gruppen davon schalten soll.

Meine Liste findet man hier: Geräteliste Schalttafel

Zu den Funktionselementen gehören Schalter, Taster, Drehknöpfe, Anzeigen, oder eben ein ausgewachsener Monitor. Alle diese Elemente haben ihre eigenen Dimensionen, die in die Bemassung der Schalttafel einfliessen. Und an dieser Stelle fängt das Auswahl- Verfahren an: welchen Taster nimmt man? Soll der Monitor 7 Zoll oder 10 Zoll haben?

Sobald feststeht, wieviele Kanäle zu steuern sind, was für Schalter oder Taster genommen werden, ob ein Monitor eingebaut wird, und was es noch alles braucht, können diese Funktionselemente auf der Front des Schaltpults verteilt werden. Im Grunde ist man fast völlig frei, diese Elemente zu platzieren, zu empfehlen ist aber, sich schon jetzt Gedanken über die notwendige Verkabelung zu machen und dabei z.B. zu bedenken, dass einzelne Gruppen von Tastern zusammengefasst und über ein einziges mehradriges Kabel geleitet werden können.

Jetzt hat man die Form der Schalttafel sowie Anzahl, Auswahl und Verteilung der Funktions-Elemente festgelegt, so dass nun der erste Entwurf mit Bemassung fertiggestellt werden kann:

Frontansicht der Schalttafel, ohne Bemassung:

An den beiden vorstehenden Bilder kann man deutlich erkennen, dass diese Entwurfsphase noch sehr einfach gehalten werden kann. Selbstverständlich kann man hier auch jeden Aufwand treiben – bis hin zu einem 3d-CAD-Modell, frei drehbar um alle Rotationsachsen.

Ausgehend von diesem Entwurf geht man nun in die Detailplanung. Die Vorstellung der Schalttafel hat sich jetzt konkretisiert, und um als nächstes die Sägeschablonen für die Gehäuse-Seiten erstellen zu können benötigt man alle relevanten Abmessungen.

Zweckmässigerweise geht man dabei von innen nach aussen vor. Sofern man die Funktions-Elemente zu Gruppen zusammengefasst hat, bestimmt man nun das Mass einer solchen Gruppe sowie das Mass dieses Teils der Frontplatte, respektive den Abständen der Funktionselemente zueinander und zu relevanten Rändern der Frontplatte. Geht man dies nach und nach für alle Funktionselemente durch, erhält man so alle Dimensionen der Frontplatte bzw. aller Frontplattensegmente. Bei gegebener Form des Schaltpultes und bekannten Abmessungen der Front können nun die Gehäuse-Seiten bemasst werden.

Die nächsten beiden Bilder zeigen die Bemassungen der beiden wichtigen Funktionselement-Gruppen der Schalttafel:

Auch wenn der abschliessende Schritt in diesem Kapitel nicht so deutlich gezeigt wird, so kann man sich doch sehr gut anhand aller hier gezeigten schematischen Skizzen vorstellen, dass nun die im Bild 1 gezeigte Gehäuse-Seite abschliessend bemasst und eine Sägeschablone im Massstab 1:1 hergestellt werden kann.

Die Entwurfsphase ist damit erst einmal beendet.