Frontplatten des Schaltpults

Das Gesicht der Schalttafel …

Nach Fertigstellung des Rohbaus, zumindestens des Rohbaus der äusseren Schalttafel-Segmente ohne die Mitte, die den Monitor aufnimmt, kommen wir jetzt zur Frontplatte. Naturgemäss ist die Frontplatte für das Aussehen des Gesamtwerks das heikelste Element, denn das schaut man ja ständig an. Jede Unebenheit, jeder Kratzer oder jede kleinste Abweichung kann sichtbar sein und somit den Eindruck zerstören.

Zunächst muss das Material der Frontplatte gewählt werden. Es könnte Holz dafür verwendet werden, welches später lackiert wird. Auch Kunststoff-Platten sind geeignet. Unsere Frontplatte jedoch soll aus Aluminium sein.

Wie bereits im Kapitel Entwurf zu erkennen, wird die Steuerung mit viereckigen Tastern aufgebaut. Dies bedingt, dass in die Frontplatte Langlöcher einzubringen sind, also viereckige Ausschnitte. Diese müssen exakt positioniert sein und auch exakt ausgeschnitten. Gerade hier sind kleinste Abweichung von der geraden Linie ganz schlecht, und man sieht das immer. Zudem ist Alu in der Hinsicht nicht einfach zu bearbeiten, und auch, wenn man nachher schleifen kann, ist doch sehr darauf zu achten, dass der Bearbeitungsprozess keine Kratzer hinterlässt.

Aus diesem Grunde haben wir die Frontplatte nicht mit einer einzigen Alu-Platte gebaut, sondern mit Alu-Flachprofilen (Alu-Stangen), die es in verschiedenen Breiten von z.b. 1.5 und 3 cm in jedem Baumarkt gibt. So kann die ganze Frontplatte aus einzelnen Profilen gebaut werden.

Es ist an dieser Stelle wichtig anzumerken, dass die vorgenannten Aluprofil-Breiten bereits in die Planung mit einfliessen, damit man nachher immer ganze Profile verwenden kann, und nicht etwa eines der Länge nach kürzen muss. Aus diesem Grunde ist ein äusseres Schalttafel-Segment auch genau 6 cm breit!

Der generelle Vorteil solcher Profilstanden sind die absolut geraden Kanten, so dass Langlöcher gar kein Problem mehr darstellen. Zudem kann jedes Profil, dass nicht (mehr) passt oder Kratzer abbekommen hat, sofort ausgetausch werden, ohne gleich die ganze Frontplatte ersetzen zu müssen.

Die gewünschten Längen der Profile sind nun anhand des Rohbaus zu messen und danach aus möglichst unzerkratzten Alustangen zuzuschneiden. Schon beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, nur das beste Material zu nehmen, Qualitätsunterschiede sind hier gross! Für das Zusägen der Stangen verwenden wir wiederum dieselbe Schablone wie für die Holzleisten, und alle gleichen Profile werden nacheinander gesägt. Auch hier ist es wieder sinnvoll, einige Stangen mehr zuzuschneiden, so hat man Reserve.

Die Aluprofile werden danach auf den Holz-Rohbau aufgeklebt, wofür sich doppelseitiges Klebeband sehr gut eignet. Es ist einerseits haftfähig genug, andererseits kann doch eine Stange später einmal entfernt werden, sofern dies nötig ist.

Tipp: die Aluprofile sollten von unten nach oben eingebaut werden. Dabei ist besonders auf eine gleichmässige Kante vorne zu achten. Die Kanten im Knick werden von den oberen Profilen und einer Zierblende nachher verdeckt, so dass Unregelmässigkeiten hier nicht auffallen.

Anhand der vorstehenden Bilder kann man sehr gut erkennen, wie absolut parallel die Profile liegen, und so eine wirklich lückenlose Oberfläche bilden. Auch ohne weitergehende Nachbehandlung oder Beschriftung macht das einen absolut guten Eindruck!

Nach und nach werden nun alle Profile zugeschnitten und auf die Schalttafel-Rohbauten aufgeklebt. Natürlich müssen die Aussparungen für die Funktionselement-Blöcke passend gemacht bzw. durch entsprechend bemessene und gesägte Aluprofile frei gelassen werden. Der Einbau der viereckigen Taster erfolgt später.

Wenn die Arbeit vollbracht ist, sind alle Segmente mit einer Frontplatte versehen, und wir können uns den Taster-Blöcken widmen.